


Gletscher, gewaltige Bergstürze und Überschwemmungen gestalteten die Landschaft des Val Bavona und hinterliessen überall riesige Felsblöcke. Um sich in einem so ungastlichen Gebiet ansiedeln und überleben zu können, musste der Mensch verschiedene Strategien anwenden. So nutzte man sogar Zwischenräume zwischen Felsblöcken oder hob unter Letzteren Behausungen, Keller, Ställe und andere Nutzräume aus. Unterfelsbauten dieser Art werden im Maggiatal allgemein als splüi bezeichnet, wobei zusätzlich zwischen cantìn und grondàn unterschieden wird. Bei der Inventarisierung, die das Museo di Valmaggia in den Jahren 1994 bis 2003 durchführte, wurden im Bavonatal über 200 Objekte auf dem Talboden und 130 allein im Val Calnègia gezählt, dazu kommen noch einmal rund 50 auf anderen Maiensässen und Alpen. Die splüi gehören den Patriziati oder Privaten, einige sind in Besitz der Fondazione.
Das Splüi dal forno von Mondada entstand durch die Vergrösserung eines natürlichen Kellers unter einem riesigen, geneigten Felsblock. Angesichts seiner Grösse ist anzunehmen, dass der Ofen von der ganzen Gemeinschaft zum Brotbacken benutzt wurde. Der in seiner Art einzige Ofen, der an der Route der Transhumanz liegt, konnte 2004 über den Fondo Amici von der Fondazione erworben und dank externen Geldgebern restauriert werden. Das Ensemble um das Splüi dal forno, zu dem auch ein Dörrhaus und weitere kleine splüi gehören, ist ein wertvolles Zeugnis des Lebens der vergangenen Jahrhunderte. Heute führt die Fondazione Aktivitäten des Laboratorio Paesaggio bevorzugt hier durch.
Ebenfalls am Weg der Transhumanz, zwischen Sabbione und Ritorto, befindet sich eines der schönsten splüi, ein ehemaliger Ziegenstall. Unter einem riesigen Felsblock wurden zwei recht grosse, auf unterschiedlichen Ebenen angesiedelte Räume mit separaten Eingängen geschaffen. Der Name verweist auf die letzten Besitzer des splüi, die Familie Inselmini. Der Nachname erscheint auch in der frommen Inschrift an der langen Futterkrippe aus Kastanienholz: «1850, Veronica Inselmini viva Gesù Maria».
Die Fondazione entschied sich für den Kauf dieses interessanten Objekts. Sie liess die Mauern instand setzen, einige hölzerne Elemente neu anfertigen und kümmert sich nun um den allgemeinen Unterhalt, auch um Arbeiten in der Umgebung.